Eine andere Welt audio (1)
Sie haben die Welt des Alltags verlassen. Mit dem Aufstieg auf den Berg des Heiligen Michael wandeln Sie nun auf den Spuren der mittelalterlichen Pilgerer, welche unter Anleitung der Zisterziensermönche schon seit Tagen unterwegs waren, um her zu kommen, zu der gnadenvollen Kirche welche Vergebung der Sünden verhieß. Damals schlängelte sich der Weg rund um den Berg, um Zeit für Psalmen und Einkehr zu gewähren.
Das Panorama audio (2)
Oben angekommen, öffnete sich den Pilgern ein beeindruckendes Panorama. Es war das Symbol des Übergangs von der Kleinheit der Alltagswelt hin zu der Unendlichkeit Gottes. Die oftmals verschneiten Gipfel der Fogarascher Berge - mit dem Suru im Zentrum - waren die richtige Kulisse für religiöse Gefühle. Die Pilgerer kam präzise zum Sonnenaufgang hier an: aus der Dunkelheit in das Licht.
Der Eingang audio (3)
In den heiligen Kreis trat man nicht durch die heutige Türe ein, sondern über die schmaIe Treppe, die hier vom Fuße der Mauer herauf führt. So war das erste, was der Pilgerer - der an Holzhäuschen mit Strohdach gewohnt war - sah, das aus Stein gehauene großartige Westportal. Es wurde 1256 errichtet und stammt aus der Hand westungarischer Steinmetzen.
Die Basilika audio (4)
Der Bau der romanischen Sankt Michaels Basilika wurde 1180 von der Hermannstädter (katholischen) Probstei begonnen, welche die in jenem Jahrhundert angekommenen westlichen Siedler kirchlich betreute. Von 1223 bis 1474 gehörte die Basilika den Zisterziensern aus Kerz, die den Ort mit päpstlichem Ablass ausstatteten. Nach der Reformation (16. Jh.) verliert die Basilika ihre kultische Bedeutung.
Das Innere audio (5)
Sofort begegnet uns die Strenge des romanischen Raumes. Wir müssen uns jedoch vorstellen, was er mit Kerzenlicht erleutet und gregorianischem Gesang erfüllt, vermittelte. Heute birgt die Apsis die Grabsteine deutscher und österreichischer Soldaten, die 1916 um Hermannstadt gefallen sind. Ihre sterblichen Überreste wurden 1942 her überführt.
Die Mauer audio (6)
Der Hof ist von einer Steinmauer umgeben, welche das Sakrale vom Profanen trennte. Als die Mongolen 1241 nach Europa drangen, wurde sie mit einem Laufring für Bogenschützen und Schießscharten ausgestattet. Der Berg war kahl, ohne Bäume, um jede Bewegung sofort zu bemerken.
Die Türme audio (7)
Die Mauer wurde durch Wehrtürme gestärkt. Einer stand gegen Westen und ist heute nur an seinem Fundament zu erkennen. Ein weiterer im Süden, welcher den Karrenweg schützte und zugleich dem Pfarrer Wohnung gab. Ein Dritter stand ausserhalb des Berings, gegen Osten.
Die Hochzeitssteine audio (8)
An unterschiedlichen Stellen des Hofes findet man runde Steine unterschiedlicher Größe. Diese wurden von den sächsischen Dorfbewohnern benutzt, um sie auf die Angreifer zu rollen. Doch wie kamen sie hinauf? Jeder heiratiswillige Knecht, hatte die Aufgabe einen Stein hinauf zu rollen. Sicher im Verhältnis zu der Größe seiner Liebe ...